Weitergabe des Glaubens in der Familie

Kaplan P. Hans-Ulrich Möring OT referierte vor kurzem im Pfarrstadel Palterndorf auf Einladung der örtlichen kfb zu den vielfältigen Problemen

der Weitergabe des Glaubens seit den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts.

Häufig sei ihm in Gesprächen mit Eltern und Großeltern die Frage gestellt worden: „Was haben wir denn eigentlich falsch gemacht … ?“

Unter dieser Fragestellung stand denn auch der Abend, zu dem etwa 30 Interessierte gekommen waren.

P. Hans-Ulrich ortete ein problematisch gewordenes Gottesbild als Ausgangspunkt einer Entwicklung,

die über verschiedene soziografische Faktoren schließlich zur Entfremdung der Kinder vom Glauben ihrer Eltern geführt hätte.

Gleichwohl seien junge Menschen heute nicht „Ungläubige“, sondern vielfach auf der Suche nach sinnstiftenden Ritualen, Zeichen und Worten für ihr Leben, die sie allerdings kaum noch im Rahmen des kirchlichen Angebotes finden würden.

Er warnte vor Schuldzuweisungen, lud vielmehr ein, zunächst wahrzunehmen, was Kinder und Enkel glauben, und ihre Fragen ernst zu nehmen. Seelsorgerinnen und Seelsorger sollten dazu absichtslos den Kontakt zu jungen Menschen suchen, wozu allerdings Zeit nötig sei und Spontanität, die aufgrund der Mehrfachbelastung infolge des Priestermangels kaum aufzubringen seien.

Es brauche jedenfalls ein großes Maß an Sensibilität, einen Raum zu schaffen, in dem junge Menschen Ihre Fragen stellen,diese selbst deuten und mit dem christlichen Glauben in Verbindung bringen könnten.